Schützenverein  "Waldlust"  e.V.  Kau


 

 

 

Chronik des Schützenvereins „Waldlust e.V. Kau „

 

 

 

Der Schützenverein wurde im Jahre 1923 gegründet.

Die Gründungsmitglieder waren, soweit bekannt: Fritz Weber, Ernst Weber, Josef Birnbaum, Johann Bertele, Karl Bertele, Josef Kiechle, Wilhelm Schnarrenberger und Georg Burkhard.

Die Gründungsmitglieder gaben dem Verein den schönen Namen „Schützenverein Waldlust“. Der Verein wurde bei Kriegsende im Mai 1945 totgeschwiegen. Dabei wurden auch alle Vereinsunterlagen aus Angst vor der Besatzungsmacht versteckt oder vernichtet. Diese waren auch später bei intensiver Befragung nicht mehr auffindbar. Schade, aber auch verständlich, da Schützen bei Kriegsende als militante Vereinigung galten.

 

Neuer Anfang mit Neugründung war am 16. Februar 1952.

Die Gründungsmitglieder zum Neuanfang waren wiederum Fritz Weber, Ernst Weber, Josef Birnbaum, Karl Bertele. Desweiteren Karl Schnarrenberger, Otto Schnarrenberger, Josef Hartmann, Eugen Schupp, Erwin Baumann, Rudolf Kiechle, Josef Elbs, August Zürn und Franz Birnbaum.

Im Verlauf des Jahres 1952 kamen weitere Schützen dazu. Georg Knödler, Franz Kiechle, Karl Württemberger, Fritz Weber , Anton Abs und Georg Burkhard jun..

Geschossen wurde im Wechsel 1 Jahr bei Josef Hartmann „Gasthaus Kreuz“ und 1 Jahr bei Josef Kiechle „Gasthaus Lamm“.

Ernst Weber hatte damals das erste Luftgewehr gestiftet. Somit war der „Schützenverein Waldlust“ wieder ins Leben gerufen.

 

1. Schützenmeister:       1952 - einschl. 1953         Josef Birnbaum

                                 ab     1954 - einschl. 1955          Eugen Schupp

                                 ab     1956 - einschl. 1957          Otto Schnarrenberger

                                 ab     1958 - einschl. 1966          Erwin Baumann

 

Die Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht Tettnang unter der Nr. 187 erfolgte am 11. November 1966. Unterzeichnen mussten damals einen „e. V.“ 7 Vereinsmitglieder.

Diese waren: 1. Schützenmeister    Erwin Baumann

Weitere Schützen: Josef Weishaupt, Eugen Schupp, Rudolf Stohr, Franz Heilig, Helmut Maier und Gebhard Bucher. (Justizamtmann Kaiser) 

 

1967 wurde Josef Weishaupt zum 1. Schützenmeister gewählt. Gleich bei Beginn seiner Amtszeit wurden die bisherigen Schießmöglichkeiten in den Gasthäusern Lamm und Kreuz vom Landratsamt aus Sicherheits-gründen verboten. Der Schulleiter der Schule Kau, Oberlehrer Norbert Köhler, damals Schriftführer im Verein, ermöglichte Josef Weishaupt im Flur des Untergeschosses der Schule einen Luftgewehr-Schießstand einzurichten. Dieser war so konzipiert, dass mit wenigen Handgriffen die 3 Schießbahnen abgebaut waren, da am anderen Tag ja wieder Unterricht war.

 

Im Jahre 1968 wurde der Verein unter der Führung von Schützenmeister Josef Weishaupt in den Württembergischen Schützenverband und den Landessportbund eingegliedert. Dies war für die Kauer Schützen ein ganz bedeutender Fortschritt. Es folgten Rundenwettkämpfe, Kreis- und Bezirksmeisterschaften, sowie Teilnahmen bei Landesmeisterschaften. Höhepunkt war ein 11. Platz bei der Deutschen Meisterschaft in Wiesbaden 1974 von Fritz Weber in der Jugendklasse – Luftpistole.

Im Spätsommer 1968 legte Josef Weishaupt sein Amt als Oberschützenmeister nieder. Zum neuen Oberschützenmeister wurde Konrad Wolf gewählt. Er hatte die Vereinsführung bis einschließlich 2002 in seinen Händen. Also insgesamt 34 Jahre. Ein kläglicher Zustand war im Keller der Schule der Luftgewehr-Stand mit 3 Bahnen. Für den Verein musste dringend ein neuer Schießstand gesucht werden. Bürgermeister Herr Brugger aus Kehlen gab Oberschützenmeister Konrad Wolf die Genehmigung, auf der Bühne der Schule einen Schießstand einzurichten. Mit viel Fleiß der Schützen konnte der neue Stand am     07. August 1970 eröffnet werden. Ein sehr gemütliches „Schützenstüble“, um das wir oft beneidet wurden, krönte die Anlage.

 

Das wohl größte Fest in der Geschichte des Vereins war das 50-jährige Jubiläum des Schützenvereins "Waldlust" e. V. Kau.

Am Sonntag, den 19. August 1973, eröffnete ein Festgottesdienst im Schulhof diesen großen Tag. Die eingerollte neue Fahne wurde von 4 Festdamen getragen. Unterstützt von 8 Schützenvereinen marschierte man vom Gasthaus "Lamm" zum Schulhof. Dort fand dann während dem Gottesdienst die feierliche Fahnenweihe statt. Unser Patenverein, die „Schützengilde Kressbronn“, war mit Fahne und Festdamen so gut wie vollständig vertreten. Eine Woche zuvor führten wir unser Taler- und Preisschießen in der neu gebauten Ausstellungshalle des Autohauses Weber durch. 24 Schießbahnen waren fast immer voll besetzt. Bis aus Stuttgart kamen Schützen ins Kau angereist, um unseren schönen Silbertaler zu erwerben. Als Schirmherr zum Jubiläum konnten wir den damaligen Landrat Herrn Martin Herzog gewinnen.

 

Nach der Eingliederung von Kau an die Stadt Tettnang übernahm der Schützenverein die Durchführung des traditionellen Hopfenfestes. Dieses wurde 19 Jahre zuvor von der Feuerwehr Kehlen ins Leben gerufen. Das drei Tage dauernde Zeltfest auf der „Fischerwiese“ war für den kleinen Verein eine große Herausforderung.

 

Im Jahre 1993 wurde die Grundschule aufgestockt. Der Schützenverein hat dadurch die Schießanlage unter dem Dach verloren. Für die Schützen ein großer Verlust. Wieder einmal mussten wir auf die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für unseren Schießstand gehen. Mit viel Überredungskunst und auch Druck konnte für den Verein eine neue Heimstatt gefunden werden. Im Erdgeschoss des Kindergartens. Wiederum waren hervorragende Eigenleistungen und beachtliche Vereinsmittel notwendig.

Am 1. September 1994 wurde die neu geschaffene Schießanlage mit Schützenstüble und Küche eröffnet.

 

Es bleibt nur zu hoffen, dass die Kauer Schützen für immer dort bleiben können.

 

75 Jahre Schützenverein Waldlust e. V. Kau wurde am 11. September 1998 mit einem Festabend in der Kauer Seldnerhalle gefeiert.

Zum Jubiläum wurde für die aktiven Schützen eine schöne Schützenkleidung angeschafft. Auch 4 Festdamen wurden mit schönen Trachtenkleidern bekleidet.

Schlechtes Wetter mit starkem Regen machte den vorgesehenen Festmarsch der angetretenen Schützenvereine vom Schützenkreis Bodensee und den örtlichen Vereinen durch die Ortschaft leider unmöglich. Der Fahneneinmarsch, angeführt vom Musikverein Kau, in die Seldnerhalle und der Festabend werden wohl noch lange in Erinnerung bleiben. 

In der Jahreshauptversammlung 2002 gab Oberschützenmeister Konrad Wolf sein Amt ab. Zum neuen Oberschützenmeister wurde Franz Marschall gewählt. Schützenmeister für 4 Jahre wurde Martin Fluck.

2006 ging das Amt des Schützenmeisters an Andreas Geßler über. Franz Marschall behielt seinen Posten für weitere 4 Jahre.